Über die Produktion
Der irische Maler Francis Bacon hat sich in sehr umfassendem Sinne die sprichwörtliche Freiheit genommen, Dinge zu tun, die er tun wollte. Alkohol- und Drogenexzesse waren für ihn an der Tagesordnung, auch fronte er hemmungslos seiner Spielsucht. In einem Klima ausgesprochener Repression scheute er sich nicht, Beziehungen mit älteren oder jüngeren Männern einzugehen, die zum Teil sozial wesentlich höher oder niedriger als er gestellt waren, was im klassenbewussten und homophoben England gleich eine zweifache Provokation darstellte. Er nahm sich auch die Freiheit, seine Liebhaber zum Gegenstand seiner Bilder zu machen und das Thema der Gewalt zu einem Leitthema seines bildnerischen Schaffens werden zu lassen.
Bacons Bilder kreisen um die gequälte Kreatur, sie sind unbequem und bedrückend und gleichzeitig von grandioser Ausdruckskraft. Dies hat Bacon, so anstössig man seinen Lebenswandel auch empfinden mochte, die uneingeschränkte Wertschätzung der Kunstwelt zuteilwerden lassen.